Mit einer gemeinsamen Bildungsoffensive mit den Arbeitgeber*innen, mit Vorschlägen für ein gerechteres Steuersystem sowie einer grundlegenden Reform der Schuldenbremse will der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) das deutsche Bildungssystem sozial gerechter machen. In der neuen Ausgabe DSW-Journal 2-3/2024 des Deutschen Studierendenwerks (DSW) erläutert die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi das Vorhaben.
Im Gespräch mit dem DSW-Journal sagt Fahimi: „Unser Bildungssystem ist leider auf allen Ebenen unverändert selektiv und ungerecht.“ Sie erwarte von Bund, Ländern und Kommunen, „dass sie wirksame und abgestimmte Maßnahmen ergreifen, um die Bildungsqualität und die Chancengleichheit zu verbessern.“ Bildungsausgaben seien keine Kosten, betont Fahimi, „sie sind existenzielle Investitionen in die Zukunft.“
Sie fordert unter anderem die Länder auf, ihre „Investitionsversäumnisse“ bei den Hochschulen endlich aufzuholen. „Tatsächlich stecken viele Universitäten in Finanznöten und der Putz bröckelt von den Hörsaaldecken.“ Der Der massive Aufwuchs der Studierendenzahlen hätte außerdem von Anfang an von einem Ausbau der sozialen Infrastruktur begleitet werden müssen, so die DGB-Vorsitzende, die während ihres eigenen Studiums über die Mensa, Beratung und Semesterticket Berührungen hatte mit den Leistungen der Studierendenwerke.
Auf die Frage, ob die Zahl der Studienanfänger*innen mit jener der Auszubildenden im ersten Lehrjahr in einem guten Verhältnis sei, antwortet Fahimi: „In allen schulischen und dualen Berufen zusammen haben im vergangenen Jahr 700.000 junge Menschen ihre Ausbildung begonnen. Dem standen 490.000 Studienanfängerinnen und -anfänger gegenüber. Von der vielbeschworenen Akademikerschwemme kann also keine Rede sein.“
Das Gespräch mit Yasmin Fahimi auf den Seiten 12 bis 17 des DSW-Journals 2-3/2024.
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