Wie der Lebensraum Hochschule von Kultur profitiert
Es gibt fünf Argumente, warum kulturelle Bildung an den Hochschulen wichtig ist.
Persönlichkeitsförderung der Studierenden
Wenn Studierende sich neben ihrem Studium kulturell betätigen, entwickeln sie wichtige „soft skills“: Team-, Kommunikations- und Organisationsfähigkeit, Improvisationstalent, Zeit- und Konfliktmanagement, Durchhaltevermögen, interkulturelle und soziale Kompetenzen.
Das Studium ist auch in Zeiten von Bachelor und Master eine wichtige Zeit für die Entwicklung und Persönlichkeitsförderung der Studierenden. Kulturelles Engagement leistet hierzu einen großen Beitrag.
Wer beispielsweise eine Ausstellung auf die Beine stellen will, muss sich um einen geeigneten Raum kümmern, für seine Veranstaltung werben, Geld auftreiben für die Ausstellungseröffnung. So lernen sie ganz nebenbei, sich zu organisieren, ein Budget einzuhalten oder Kontakte für die Öffentlichkeitsarbeit zu knüpfen.
Begegnung und Integration
Kultur macht den Hochschulraum lebendig. Es schafft einen Ort, an dem Begegnungen stattfinden: Im Tanzworkshop treffen sich der Student aus China und die Studierende aus Hildesheim, der Mathematik-Immatrikulierte und die Lehramts-Kommilitonin.
Insbesondere für Studienanfänger und internationale Studierende ist das Kulturbüro ein Ort, an dem man sich informieren und erste Kontakte knüpfen kann. Kultur schafft somit einen Integrationsraum, sie gibt dem Campus einen unverwechselbaren Charakter. Kultur erhöht die Lebensqualität auf dem Campus.
Kultur braucht Kontinuität
Der Wunsch Studierender nach kulturellen Aktivitäten und Veranstaltungen ist groß. Mit der Einführung von Bachelor und Master und dem damit verbundenen strafferen Zeitbudget der Studierenden, tritt ein projektbezogenes kulturelles Engagement zunehmend an die Stelle von langfristigem Engagement. Die Studierenden benötigen hierbei jedoch zunehmend mehr Unterstützung.
Die Kulturbüros der Studierendenwerke machen in vielen Fällen kulturelles Engagement der Studierenden erst möglich, schaffen die Rahmenbedingungen hierfür, unterstützen, beraten, fördern. Es braucht ein Kulturbüro, das die Studierenden durch eine kontinuierliche Arbeit und mit professioneller Kompetenz begleitet.
Gesetzlicher Auftrag
Die kulturelle Förderung der Studierenden durch die Studierendenwerke ist in allen Bundesländern gesetzlich vorgeschrieben. Kultur gehört damit gleichermaßen zum gesetzlichen sozialen Auftrag der Studierendenwerke wie die Bereiche Verpflegung, Wohnen oder Studienfinanzierung. Diesen kulturellen Auftrag erfüllen die Studierendenwerke, indem sie die Rahmenbedingungen schaffen für die kulturelle Eigeninitiative Studierender.
Sie beraten die Studierenden bei der Umsetzung ihrer Kulturprojekte, stellen Räume oder Technik zur Verfügung, unterstützen sie finanziell oder bieten Kurse und Workshops an. Ausstellungen, Filmabende, Theateraufführungen, Festivals, Lesungen oder Konzerte runden das Angebot ab.
Viele Studierendenwerke kooperieren hierbei mit den Hochschulen, mit den Studierendenvertretungen oder auch städtischen Kulturanbietern.
Öffentlichkeit und Stadtleben
In den Medien werden Kulturveranstaltungen an und in der Hochschule besonders gerne aufgegriffen. Campuskultur bereichert das kulturelle Leben einer Stadt. Die Bürgerinnen und Bürger nehmen „ihre“ Hochschule neu wahr. Studentische Kultur kann ein wichtiger Faktor sein bei der Profilbildung von Städten. Studentische Kleinkunst- und Kabarettfestivals locken jedes Jahr Tausende von Besucher*innen an. Kultur kann auch als Einladung funktionieren, sich eine Hochschule oder einen Campus jenseits des fachlichen oder wissenschaftlichen Interesses anzusehen.