Die IBS stellt sich vor
Die Informations- und Beratungsstelle Studium und Behinderung (IBS) ist das bundesweite Kompetenzzentrum zum Thema "Studium und Behinderung". Information und Beratung, Vernetzung von Themenverantwortlichen und -Interessierten sowie Sensibilisierung für die heterogenen Belange von Studieninteressierten und Studierenden mit Beeinträchtigungen auf Bundes-, Länder- und Hochschulebene – die Aufgaben der IBS sind umfassend und vielfältig.
Ziel der IBS war und ist die Verwirklichung einer inklusiven Hochschule. Sie setzt sich im Sinne des Art. 24 der UN-Behindertenrechtskonvention dafür ein, dass Menschen mit Beeinträchtigungen einen diskriminierungsfreien Zugang zur Hochschulbildung haben und mit gleichen Chancen studieren können.
Die IBS wurde 1982 beim Deutschen Studentenwerk eingerichtet. Sie wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
- "Die IBS stellt sich vor": auch als Video in Deutscher Gebärdensprache.
Zielgruppen der IBS
Mit ihren Angeboten wendet sich die IBS vor allem an:
- Beauftragte für Studierende mit Behinderungen und chronischen Krankheiten
- Beraterinnen und Berater für Studierende mit Behinderungen und chronischen Krankheiten in Hochschulen und Studierendenwerken
- Behinderten- und Wohlfahrtsverbände sowie Organisationen im Rehabilitationsbereich
- hochschul- und behindertenpolitische Akteure in Parlamenten und Verwaltungen von Bund und Ländern
Aufgaben der IBS
Recherche und Informationen
Die IBS recherchiert und sammelt Informationen zu Hochschulbildung und Behinderung. Quellen sind unter anderem die über 400 Hochschulen und die 57 Studierendenwerken, die Rechtsprechung, die Politik von Bund und Ländern sowie die Aktivitäten der Verbände und Organisationen im Bereich Bildung und Soziales. Auf Initiative der IBS wurden erstmals bundesweit detaillierte Daten von Studierenden mit Beeinträchtigungen zu ihren Studienbedinungen erhoben und einer breiten interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die aufbereiteten Informationen veröffentlicht die IBS auf ihren Webseiten. Sie unterstützt die Arbeit der Beauftragten und Berater*innen mit Arbeitshilfen, Leitfäden und Handreichungen. Mit ihrem Newsletter informiert sie zudem regelmäßig über Entwicklungen in Politik, Verwaltung und Hochschulen sowie über Wissenswertes für die Beratungspraxis.
Die IBS-Publikationen sind über die Publikationslistedes Deutschen Studierendenwerks zu finden:
Beratung
Die IBS berät primär die Beauftragten und die Berater*innen für Studierende mit Behinderungen und chronischen Krankheiten - insbesondere in Hochschulen und Studierendenwerken - zu allen Fragen rund um ein Studium mit Behinderung/chronischer Krankheit und zu ihrem Arbeitsfeld.
Den Beauftragten und Berater*innen für Studierende mit Behinderungen chronischen Krankheiten ermöglicht die IBS einen Austausch über eine geschlossene Mailingliste. Eine Aufnahme kann via E-Mail angefragt werden unter [email protected].
Weiterbildung
Die IBS organisiert regelmäßig Veranstaltungen und Weiterbildungen. Hauptzielgruppe sind die Beauftragten und Berater und Beraterinnen für Studierende mit Behinderungen/chronischen Krankheiten in Hochschulen und Studierendenwerken.
Die IBS bietet den Beauftragten und Berater*innen ein modularisiertes Fortbildungsprogramm zum Thema "Inklusiv Studieren". In den Seminaren können sich die Teilnehmenden zur Ausgestaltung von Nachteilsausgleichen in Studium und Prüfungen, zur Studienfinanzierung und sozialrechtlichen Regelungen, zur Beratungskompetenz und zur Rolle der Beauftragten weiterbilden. Im Austauschforum "Inklusive Hochschule" gibt es i.d.R. einmal im Quartal Gelegenheit zum kollegialen Austausch zu aktuellen Themen.
Die jährliche Fachtagung informiert über aktuelle Schwerpunktthemen und bietet eine Plattform zur Vernetzung der Fachleute.
Interessenvertretung und Öffentlichkeitsarbeit
Die IBS vertritt die Interessen der Studierenden mit Behinderungen und chronischen Krankheiten gegenüber Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit. Sie beteiligt sich mit Stellungnahmen oder Empfehlungen an hochschul- wie sozialpolitischen Debatten und bringt sich beratend in die Entscheidungsprozesse ein. Mit ihrer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit trägt sie dazu bei, die allgemeine wie die Hochschulöffentlichkeit für die Belange der Studierenden mit Behinderungen und chronischen Krankheiten zu sensibilisieren.
Die IBS unterstützt Beauftragte und Berater*innen sowie Interessenvertretungen von und für Studierende mit Behinderungen und chronischen Krankheiten bei ihrer Öffentlichkeitsarbeit.
Vernetzung
Die IBS kooperiert mit bundesweit arbeitenden Organisationen und Initiativen von Menschen mit Behinderungen, mit den Beauftragten für die Studierenden mit Behinderung und chronischer Krankheit, mit Sozial-, Studien- und Berufsberaterinnen und -beratern. Gemeinsam mit ihnen erarbeitet sie Analysen zur Situation der Studierenden mit Behinderung und chronischer Krankheit sowie Strategien zur Realisierung von inklusiven und diskriminierungsfreien Studienbedingungen. Die IBS bietet den Beauftragten und Berater*innen im Rahmen ihrer Fachtagungen, Workshops und Seminaren Raum zur Vernetzung. Zugleich unterstützt sie deren regionale und hochschulübergreifende Vernetzungsaktivitäten.
Unterstützung durch externe Expertise: Beirat der IBS
Die IBS wird von einem Beirat unterstützt. Er setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern von Verbänden und Interessengemeinschaften von Menschen mit Behinderungen, von Hochschulen, Studierendenwerken, Beratungsstellen sowie der öffentlichen Verwaltung zusammen. Der Beirat berät die IBS im Rahmen ihrer Aufgaben. Zusammen mit der IBS erarbeitet er Stellungnahmen und Empfehlungen zu Fragen des Bereichs Studium und Behinderung und bringt sie in die öffentliche Diskussion ein.
Zu den Mitgliedern des Beirats gehören:
- Vorsitzender: Dr. Grebe, Uwe
Studentenwerk Marburg, Geschäftsführer - Becker, Ulf
Thüringer Ministerium für Wirtschaft.
Wissenschaft und Digitale Gesellschaft - Dr. Bernier, Antje
Hochschule Wismar, Beauftragte für Studierenden mit Behinderungen - Bracker, Jakobus
Hochschulrektorenkonferenz (HRK) - Duong, Sindy
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) - Engels, Viktoria
Universität Heidelberg - Dr. Gattermann-Kasper, Maike
Universität Hamburg, Büro für die Belange von Studierenden mit Behinderung oder chronischer Erkrankung - Heiß, Peter
Studentenwerk Potsdam, Geschäftsführer - Kubica, Ellen
Landesbeauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Rheinland-Pfalz - Kusal, Michaela
Akademisches Förderungswerk (AKAFÖ) Bochum, Beratungszentrum zur Inklusion Behinderter (BZI) - Mölter, Sandra
Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Kontakt- und Informationsstelle für behinderte und chronisch kranke Studierende (KIS) - Neumann, Kim Marieke
Hochschule Harz - Niekum, Lukas
Hochschule Mannheim - Noghero, Michael
Studierendenwerk Augsburg - Polonyi, Marie
Universität Leipzig - Prenner, Torsten
Zentralstelle für Arbeitsvermittlung der Bundesagentur für Arbeit (ZAV) - Schweizer, Johannes
Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Rheinland-Pfalz - Dr. von Boehmer, Alexander
Arbeitsgemeinschaft der Schwerbehindertenvertretungen des Bundes - Prof. Dr. Wansing, Gudrun
Humboldt-Universität Berlin - Prof. Dr. Welti, Felix
Universität Kassel, Beauftragter für Studium und Behinderung
Gründung und Entwicklung der IBS
Beschluss des Deutschen Bundestages: Einrichtung der IBS
1982 beschließt der Deutsche Bundestag die Einrichtung einer zentralen „Beratungsstelle für behinderte Studienbewerber und Studenten“ beim Deutschen Studierendenwerk – später umbenannt in „Informations- und Beratungsstelle Studium und Behinderung" (IBS). Der Bundestag folgt damit der Empfehlung „Verbesserung der Ausbildung für Behinderte im Hochschulbereich“ der Kultusministerkonferenz (KMK) von 1982. In dieser heißt es, dass „zur Verbesserung der Information eine zentrale Beratungsstelle für das Studium Behinderter eingerichtet und alle Beteiligten über das Ausmaß und den Umfang an Behinderungen und über die Situation behindertengerechter Möglichkeiten informiert werden (sollen)“.
Erstevaluierung 2007
Die IBS wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Die Arbeit der IBS wurde 2007 aus Anlass ihres 25-jährigen Bestehens evaluiert (s. Evaluierungsbericht).
40 Jahre IBS
2022 hat die IBS ihr 40-jähriges Jubiläum gefeiert. Aus diesem Anlass wurde eine Ausgabe des DSW-Journals dem Thema "Eine Hochschule für Alle - Studieren mit Behinderung oder chronischer Krankheit: Anspruch und Wirklichkeit" gewidmet. Daneben gibt es eine Sonderpublikation zum Jubiläum.
Evaluierung 2022
2021/22 wurde die IBS im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gemeinsam mit den DSW-Servicestellen "Interkulturelle Kompetenz" (SIK) und "Familienfreundliches Studium" (SFS) erneut evaluiert. Der Bericht des Instituts für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik analysiert den Ist-Zustand der drei Beratungs- und Servicestellen und zeigt Weiterentwicklungspotenziale auf. Begleitet wurden die Forscher*innen durch ein Expert*innen-Gremium mit 31 Vertreter*innen aus Wissenschaft, Praxis, Politik und Interessenvertretungen der studentischen Zielgruppen.