21.10.2024

Tipps und Informationen Nr. 09/2024

/fileadmin

Aus IBS und DSW

DSW: BAföG – Beratung und Antrag sind kostenfrei!

Das Deutsche Studierendenwerk (DSW) weist anlässlich des Beginns des Wintersemesters darauf hin, dass die Informationen, Anträge und die Beratung zur BAföG-Beantragung allen Interessierten KOSTENFREI zur Verfügung stehen. Die Stiftung Warentest hat erst 2022 Angebote privater Antragsassistenzen geprüft. Ihr Fazit: bestenfalls befriedigend. In den untersuchten Fällen war zudem stets eine Registrierung notwendig, in zwei Fällen war der Assistent kostenpflichtig. Das DSW empfiehlt die offizielle Seite zum BAföG-Antrag-digital und die Beratungsangebote der zuständigen örtlichen BAföG-Ämter. Ebenfalls empfehlenswert: die Informationen zu Fragen rund ums BAföG auf dem Portal studis-online. 

Für die Beratungspraxis

Rehadat-Kompakt: "Barrierefreiheit auf Social Media"

Eine inklusive und barrierefreie Gestaltung von Social-Media-Content kommt allen zugute. Auf zwei DIN-A4 Seiten fassen die Autor*innen kurz und übersichtlich die wesentlichen Umsetzungs-Schritte zusammen. Gute Ergänzung: Rehadat-Kompakt "Barrierefreie Webseiten" – ebenfalls auf zwei Seiten.

DoBuS/TU Dortmund: Leitfaden "Barrierefrei Posten auf Social Media"

Noch einmal Social Media: Die Autor*innen Ina-Marie Ernst und Finnja Lüttmann (DoBuS) möchten mit ihrem ausführlichen Leitfaden zum Thema Social Media zeigen, wie eigene Inhalte mit nur wenig Mehraufwand barrierefrei werden. Beispiel Hashtags: Sie sind üblicherweise klein geschrieben, auch wenn sie mehrere Worte beinhalten, wie #studierenmitbarrieren. Ein Screenreader, wie er von Personen mit Sehbeeinträchtigung genutzt wird, liest den Hashtag als ein Wort vor. Schrieben Nutzende jedoch jedes neue Wort groß (#BarrierefreiStudieren), könnte der Screenreader den Unterschied erkennen.

BIH – Integrationsämter: Fachlexikon "Autismus" – Wichtige Infos kompakt

Im Fachlexikon der Integrationsämter sind wichtige Informationen zum Themenfeld Autist*innen im Berufsalltag in Textform und als Kurzvideo zusammengestellt.

Aus Hochschulen und Studierendenwerken

Hochschulen in Sachsen: Behindertenbeauftragte und Inklusionsreferent*innen verständigen sich auf zentrale Punkte zur Weiterentwicklung einer inklusiven Hochschule

Die Beauftragten für Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung sowie die Koordinator*innen und Referent*innen für das Thema Inklusion an den sächsischen Hochschulen haben sich am Rande ihres Vernetzungstreffens am 20. August auf an politische Stakeholder adressierte Eckpunkte verständigt, die aktuelle Herausforderungen und gemeinsame Handlungsbedarfe im Bereich Inklusive Hochschule aufzeigen. Ganz sicher auch für Aktive in anderen Bundesländern von Interesse.

HS Wismar: Diplomarbeit "Sorry, I got distracted – Künstlerische Interpretation der Neurodivergenz AD(H)S"

Die preisgekrönte Abschlussarbeit von Svea Finck im Fachbereich Gestaltung nähert sich dem Thema Neurodivergenz AD(H)S mit dem Ziel, die Spezifika des neurodivergenten Erlebens in einem künstlerischen Kontext zu porträtieren und sie in neuer Form für Außenstehende, aber auch für Menschen mit ähnlichem Erfahrungshintergrund zugänglich zu machen. Das geschieht auf textlicher, grafischer und gegenständlicher Ebene. Ein einleitender Exkurs über den Stand der Neurodiversitäts-Forschung und die Einführung in die Erfahrungswelten von Menschen mit AD(H)S machen die Konzeption der Schmuckentwürfe als Ausdruck der intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema ADHS nachvollziehbar. – Ein Beispiel für die großen Potentiale von neurodivergenten Menschen an unseren Hochschulen!

Stw München Oberbayern: Inklusive Wohnanlage in Schwabing eingeweiht

Am 15. Oktober wurde die grundsanierte und inklusionssensibel umgestaltete Wohnanlage Kaulbachstraße im Beisein von Wissenschaftsminister Markus Blume, Bauminister Christian Bernreiter (beide CSU) und der dritten Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) eröffnet. Im historischen "Marie-Antonie-Wohnheim" von 1929 im Stadtteil Schwabing sind Voraussetzungen für ein selbstverständliches Zusammenleben von Studierenden mit und ohne Behinderungen geschaffen worden. Berücksichtigt wurden bei der Neukonzeption nicht nur die Anforderungen von Rolli-Nutzer*innen, sondern u.a. auch Belange von Menschen mit Seh- und Hörbeeinträchtigungen. Die 77 Wohnheimplätze sind seit 1. Oktober voll belegt, darunter 18 Bewohner*innen mit Beeinträchtigungen.

Aus Bund und Ländern

Rheinland-Pfalz: Land unterstützt Angebot der psychologischen Beratungsstellen der Studierendenwerke mit 450.000 EURO

Gute Nachrichten aus Rheinland-Pfalz: „Der Landesregierung liegt die psychische Gesundheit der Studierenden sehr am Herzen. Deshalb freut es mich sehr, dass wir mit dem kommenden Doppelhaushalt 2025/26 die psychosozialen Beratungsstellen der Studierendenwerke jährlich mit 450.000 Euro unterstützen. Konkret entspricht das einer Vollzeitstelle pro Studierendenwerk. Das bietet die Möglichkeit, Wartezeiten in den Beratungsstellen zu reduzieren und so jungen Menschen in Krisensituationen schneller zu helfen“, sagt Katharina Heil, Ministerialdirektorin im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit am Rande der Podiumsdiskussion „Gesund studieren“ an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Deutscher Bundestag: Gehörlose Abgeordnete Heubach hält erste Rede in Gebärdensprache

Ein besonderer Moment im Bundestag: Am 10. Oktober 2024 gab es die erste Bundestagsrede in Gebärdensprache. Mit stillem und lautem Beifall haben die Parlamentarier*innen die Rede der ersten gehörlosen Abgeordneten im Deutschen Bundestag, Frau Heike Heubach, quittiert. Zwei Dolmetscher*innen übersetzten ihre Rede in der Debatte zum Thema "Bauen und Wohnen" für das Plenum. Für ihre Arbeit im Parlament stehen der 44-Jährigen regelmäßig Gebärdensprachdolmetscher*innen zur Seite. Als Abgeordnete wird sie dazu beitragen, dass andere Abgeordnete, Mitarbeitende, Journalist*innen, externe Gesprächspartner*innen und Zuschauende für die Belange gehörloser Menschen sensibilisiert werden. Davon könnten mittelfristig auch gehörlose Studierende profitieren, die häufig immer noch nicht über die individuell notwendigen Assistenzen und Unterstützungen im Studium verfügen.

Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages: Unterstützung der Petition zum Abbau des Investitionsstaus beim weiteren Ausbau der Barrierefreiheit in Deutschland

Der Petitionsausschuss unterstützt die Forderung nach Maßnahmen zum Abbau des Investitionsstaus beim weiteren Ausbau der Barrierefreiheit in Deutschland. In der Sitzung am 11. September 2024 verabschiedete der Ausschuss einstimmig die Beschlussempfehlung an den Bundestag, eine dahingehende Petition dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales mit dem zweithöchsten Votum „zur Erwägung“ zu überweisen und sie zugleich den Länderparlamenten zuzuleiten. Die Eingabe halten die Abgeordneten für geeignet, „in politische Diskussionen und Entscheidungsprozesse einbezogen zu werden mit dem Ziel, die Barrierefreiheit in Deutschland zu verbessern“. Da die Zuständigkeit für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bei den Ländern und Kommunen liege, empfiehlt der Petitionsausschuss zugleich die Weiterleitung der Petition an die Länderparlamente.

Bundesfachstelle Barrierefreiheit: Bundesteilhabepreis 2025 ausgelobt – Abgabeschluss: 20. Dezember 2024

Zum sechsten Mal lobt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) den Bundesteilhabepreis aus. In diesem Jahr geht es um das Thema "DIGITALISIERUNG INKLUSIV – digitale Teilhabe von Menschen mit Behinderungen an Bildung und Arbeit“. Gesucht werden gute Beispiele aus der Praxis, Modellprojekte und Lösungen zur umfassenden digitalen Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in den Bereichen Bildung und Arbeit, die das (gemeinsame) Lernen und Arbeiten ermöglichen. Teilnahmeberechtigt für den Bundesteilhabepreis 2025 sind Akteur*innen, die in den Bereichen Bildung und Arbeit digitale Teilhabe von Menschen mit Behinderungen schaffen. Zur Bildung zählen die frühkindliche, schulische und hochschulische Bildung. Es werden Preisgelder in Höhe von 10.000, 5.000 und 2.500 EURO vergeben. Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen der vom BMAS gestalteten Inklusionstage 2025. Bis zum 20. Dezember 2024 können Vorschläge eingereicht werden.

Internationales

Österreichische Hochschüler_innenschaft: Konzept "Ein flexibles Studium für alle – Weiterentwicklung zur Grundidee des Teilzeitstudiums"

Die Österreichische Hochschüler_innenschaft (ÖH) fordert in einem Anfang Oktober vorgestellten Konzeptpapier, die heterogenen Lebensverhältnisse von Studierenden bei der Gestaltung des Studiums besser zu berücksichtigen. Insbesondere setzt sich ÖH für flexible Studienmodelle ein, um Studierenden mit unterschiedlichen Belastungen – wie Erwerbstätigkeit, Betreuungspflichten oder gesundheitliche Beeinträchtigungen – barrierefreien Zugang zum Studium zu ermöglichen. Zusätzlich brauche es finanzielle Entlastungen, da finanzielle Hürden der Ursprung für besonders viele Belastungsfaktoren darstellten. ÖH hatte das Institut für höhere Studien (IHS) Wien im Vorfeld mit einer Studie zur Vereinbarkeit von Studium und besonderen Lebenslagen beauftragt. Ergebnisse der Studie sind in das Konzeptpapier eingeflossen. Das Papier kann auch als Impuls für Überlegungen in Deutschland genutzt werden, da sich strukturelle Studienbarrieren in Österreich und Deutschland ähneln.

Aus Wissenschaft und Forschung

TH Ulm: "​Umfrage zum Leidensdruck duftstoffsensibler Menschen" – Bitte um Beteiligung an Befragung

"Über potenziell gesundheitsschädliche Aspekte von Duftstoffen wurde schon viel berichtet, über den Leidensdruck von Menschen, die unmittelbar negative Reaktionen auf Duftstoffe erleben, jedoch wenig." Das ist der Ausgangspunkt eines Forschungsvorhabens der TH Ulm unter der Leitung von Prof. Dr. Ursula Klaschka. Zu den Problemen, mit denen die betroffenen Personen (immerhin ca. 20% der Bevölkerung in Deutschland) konfrontiert seien, gehörten neben den gesundheitlichen Beschwerden – wie z.B. Konzentrationsstörungen, Schwindel, Migräne, Atemnot oder Asthmaanfällen – das Unverständnis von Nicht-Betroffenen. Das Projektteam will herausfinden, wie die Einschränkungen des Alltags konkret aussehen. Betroffene Personen werden gebeten, an der Befragung teilzunehmen.

Uni Marburg + KIT Karlsruhe: "Math4VIP" Barrierefreiheit mathematischer Inhalte für Menschen mit Sehbeeinträchtigung in Studium und Schule – Bitte um Teilnahme an Befragung (Frist: 20.12.2024)

Mathematische Inhalte, wie etwa komplexe Formeln, Graphen und Diagramme, sind primär visuelle Darstellungen und nicht ohne Weiteres mit Vorlesesoftware für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen zugänglich. Nur wenige Hochschulen und Schulen bieten professionelle Unterstützung bei der Aufbereitung solcher Inhalte. In den MINT-Fächern sind Betroffene daher oftmals auf sich allein gestellt und von persönlichen Assistenzen abhängig, ohne auf einen an ihrer Bildungseinrichtung zentral organisierten Workflow zurückgreifen zu können. Ziel des Kooperationsprojekts 'Math4VIP' (Math for Visually Impaired People; Univ. Marburg/KIT Karlsruhe) ist es, den barrierefreien Zugang zu Mathematik durch Entwicklung neuer Standards und einer übergreifenden Informations-Plattform zu verbessern. Durch eine Befragung, die sich an Studierende und Oberstufenschüler*innen mit Sehbeeinträchtigung sowie deren Unterstützer*innen wendet, sollen Handlungsfelder konkretisiert werden. Das Wissenschaftler*innen-Team bedankt sich für Teilnahme und die Weiterleitung an die Zielgruppe.

Uni Bonn: Studie belegt: Durch Interventionen kann das Stress-Management von Studierenden deutlich verbessert werden.

Nun gibt es wissenschaftliche Bestätigung: "Die Ergebnisse zeigen, dass es sehr lohnend ist, Studierenden in ihren Anfangssemestern Angebote bereitzustellen, damit sie mit dem Stress im Studium erfolgreicher umzugehen lernen." Ein Team um Prof. Röhr-Sendlmeier aus der Entwicklungspsychologie und Pädagogischen Psychologie der Universität Bonn hat genauer untersucht, wie sich durch Interventionen – genutzt wurde zum einen "Meditation" und zum anderen ein "kognitiv-behaviorales Training" – das Stress-Management von Studierenden verbessern lässt. "Bei den Studierenden der Psychologie zeigten sich sowohl in der Gruppe mit Meditation als auch in der Gruppe mit kognitiv-behavioralem Training positive Wirkungen im Hinblick auf die Verringerung der Stresssymptome sowie die Verbesserung von Selbstwirksamkeit, Stressbewältigungs- und Lernstrategien. Die Verbesserungen waren jeweils sowohl im Vergleich mit den eigenen Werten vor dem Training als auch gegenüber der Kontrollgruppe signifikant bis hochsignifikant. In den längerfristigen Effekten bestätigte sich die unterschiedliche Ausrichtung der Wirkungen der beiden Interventionen." Die Ergebnisse sind nun im “European Journal of Health Psychology“ veröffentlicht.

BMBF/WiHo: Aufzeichnung Digitaler Lunchtalk „Gesundheit, Behinderung und Studienerfolg“ – jetzt online vefügbar

Am 27. September 2024 stellte Professor Alfons Hollederer (Uni Kassel) zentrale Ergebnisse des Projekts „Studienerfolg bei Krankheit und Behinderung durch Nachteilsausgleich, Beratung, Gesundheitsförderung und Inklusion (ErfolgInklusiv)“ im Rahmen der Reihe BMBF-Lunchtalk vor. Die Aufzeichnung der Veranstaltung, zu der Jens Kaffenberger, Leiter der Informations- und Beratungsstelle Studium und Behinderung (IBS) im Deutschen Studierendenwerk, seine Perspektive aus der Praxis beisteuerte, steht nun zur Verfügung.

Publikationen

ZDS 2/2024: "Kulturen der Behinderung – Diability Arts, Metaphoriken, Re_präsentationen"

Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift für Disability Studies ist der zweite Teil der Doppelausgabe zu "Kulturen der Behinderung", die kultur-, kunst- und geisteswissenschaftliche Perspektiven in den Blick nimmt. In der vorliegenden Publikation nähern sich die Autor*innen den "kulturellen Sphären der metaphorologischen und künstlerischen Re_präsentation, der Darstellenden und Bildenden Künste und des Sports". Dabei werden – so die Herausgeber*innen – "Repräsentationen von verschiedenen (Nicht-) Behinderungsformen im kulturellen Wandel" thematisiert.

EUCREA: ART+ – Inklusive Praxis an künstlerischen Hochschulen

ARTplus ist ein Programm von EUCREA zur künstlerischen Qualifizierung und Ausbildung von Kreativen mit Behinderungen. Im Rahmen eines Pilotprogramms, an dem zehn künstlerische Hochschulen teilgenommen haben, wurden Zugangsformen für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen erprobt. Rund 40 Kreative nahmen an dem Programm teil. Erstmals wurden Menschen mit intellektuellen Behinderungen an einer deutschen Hochschule immatrikuliert. Die Publikation "Inklusive Praxis an künstlerischen Hochschulen" versammelt Erfahrungsberichte von Teilnehmenden und informiert über Hintergründe und Umsetzungsprozesse des Projekts.

Neue Shell-Jugendstudie veröffentlicht: "Jugend 2024: Pragmatisch zwischen Verdrossenheit und gelebter Vielfalt"

"Obwohl sich Jugendliche in Deutschland etwa um einen möglichen Krieg oder eine denkbare Wirtschaftskrise Sorgen machen, blicken sie überwiegend optimistisch in die Zukunft: Sie geben sich überzeugt, dass sie ihren Wunschberuf erreichen, sind mit den politischen Parteien unzufrieden, aber vertrauen stabil Staat und Demokratie." Das sind wichtige Ergebnisse der 19. Shell Jugendstudie, die am 15. Oktober 2024 in Berlin vorgestellt wurde. Studienleiter Prof. Dr. Mathias Albert zusammenfassend: „Junge Menschen sind sehr besorgt, aber pragmatisch und optimistisch zukunftsgewandt.“ Die 19. Shell Jugendstudie basiert auf einer Stichprobe von 2.509 Jugendlichen im Alter von 12 bis 25 Jahren, die zu ihrer Lebenssituation, ihren Einstellungen und Orientierungen persönlich befragt wurden. Die Erhebung fand auf Grundlage eines standardisierten Fragebogens im Zeitraum Januar bis Ende März 2024 statt.

Aus den Medien

Forschung & Lehre: Psychische Gesundheit – Studierende zwischen Sinnfragen und allgemeinen Unsicherheiten

Ronald Hoffmann, Leiter der Zentralen Studienberatung der Uni Hamburg, macht im Interview deutlich, wie die wachsende Heterogenität der Studierenden, verschiedene Herkunftsmilieus und Lebenssituationen Themen und Aufgaben in der Beratung in den letzten Jahren verändert haben. Die Zahl der Ratsuchenden mit depressiven Symptomen sei nicht nur größer geworden, auch die Schwere der Symptome habe deutlich zugenommen. Insbesondere internationale Studierende wären auf Unterstützung angewiesen, um die vielfältigen Belastungen zu bewältigen. Gleichzeitig nehme er wahr, dass Studierende sich häufiger als früher von Dozierenden unangemessen behandelt fühlten und in hochschulinternen Konfliktsituationen die Intervention übergeordneter Instanzen erwarteten.

BR-Podcast "Die Neue Norm": Frauen mit Behinderung… sprechen über mehrfache Diskriminierung

In dieser Episode spricht Karina Sturm mit Rebecca Maskos und Amy Zayed über Diskriminierungserfahrungen, Intersektionalität und das Empowerment von Frauen mit Behinderung. Rebecca Maskos lebt in Berlin und ist Professorin für Disability Studies an der Alice Salomon Hochschule. Amy Zayed arbeitet als Journalistin für ARD-Wellen und die BBC.

MIT Technology Review: "AI could be a game changer for people with disabilities"

In diesem Artikel geht es darum, wie KI-Systeme Menschen mit Behinderungen dabei helfen, Barrieren zu überwinden. Der Autor des Artikels, Steven Aquino, weist auch darauf hin, dass Fehler und Vorurteile in den Daten Risiken sind, die nicht ignoriert werden dürfen. Wenn KI-Systeme jedoch richtig umgesetzt würden, zeigten die vorgestellten Beispiele, wie sie Türen öffnen, die bisher verschlossen waren.

SWR>>Kultur (Autor: Max Rauner): Podcast "Barrierefreiheit schaffen – Mobilität für Menschen mit Behinderung"

"Zehn Prozent der Bevölkerung sind in ihrer Mobilität eingeschränkt, etwa weil sie auf einen Rollstuhl angewiesen oder weil sie blind sind. Dabei gibt ihnen die Behindertenrechtskonvention das gleiche Recht auf Mobilität. Tatsächlich bauen die Bahn, Städte und Kommunen Barrieren ab, doch im Alltag stoßen die Betroffenen weiterhin auf viele Hürden. Menschenrechtsexperten der Vereinten Nationen stellen Deutschland miserable Noten aus. Wie es besser geht, zeigen andere Länder und kreative Verkehrsplaner." So das Intro zum Podcast. Barrierefreie Mobilität spielt auch für viele Studierenden mit Beeinträchtigungen eine herausragende Rolle, auch weil immer mehr Studierende täglich weite Wege zu ihren Veranstaltungsorten zurücklegen müssen. Bezahlbarer Wohnraum am Hochschulort oder in Hochschulnähe steht leider nicht mehr ausreichend zur Verfügung. (28 Minuten; auch als Lesefassung)

Termine

Uni Hannover: Vortrag Dr. Lisa Hahn "Recht – unzugänglich? Interdisziplinäre Perspektiven als Mittel der Rechtskritik"

Was beeinflusst, ob Menschen ihre Rechte wahrnehmen? Welche Hilfen erhalten Menschen ohne rechtliche Expertise oder finanzielle Mittel beim Rechtszugang? Inwiefern sind die Mechanismen verbesserungsbedürftig? Dr. Lisa Hahn vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) will in ihrem Vortrag aufzeigen, dass interdisziplinäre Perspektiven auf Recht unerlässlich sind, um dessen Wirkweisen verstehen und kritisch reflektieren zu können. Ihre Vorlesung ist Teil der Ringvorlesung zum Thema "Recht – kritisch: Alternative Zukünfte denken" an der Universität Hannover.

Termin: 30. Oktober 2024 (16.15 - 17.45 Uhr)
Ort: Uni Hannover in Präsenz
Zielgruppe: am Thema Interessierte
Veranstalter: Frau Prof. Dr. Völzmann, Gastprofessur für Öffentliches Recht, Rechtsphilosophie, Geschlechter- und Diversityforschung an der Uni Hannover

KIT-Karlsruhe: Überregional Orientierungsveranstaltung für blinde und sehbehinderte Studieninteressierte in Präsenz

ACCESS@KIT des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) bietet auch dieses Jahr blinden und sehbehinderten Oberstufenschüler*innen und Schulabsolvent*innen aus ganz Deutschland eine Orientierungsveranstaltung an, die relevante Aspekte eines Studiums mit Sehbeeinträchtigungen thematisiert. Neben Expert*innen aus Hochschule und Studierendenwerk sowie externen Fachleuten (Mobilitätstraining, Rechtsberatung) stehen auch Studierende aus höheren Semestern für Fragen zur Verfügung.

Termin: 7. - 8. November 2024
Ort: KIT Karlsruhe
Anmeldung: bis spätestens 30. Oktober 2024
Kosten: Übernachtung und Reisekosten sind selbst zu tragen; Veranstaltungsteilnahme ist kostenfrei
Zielgruppe: blinde und sehbehinderte Oberstufenschüler*innen und Schulabsolvent*innen aus ganz Deutschland
Veranstalter: ACCESS@KIT

Hildegardis-Verein: Digitale Fachtagung "Vielfalt als Erfolgsfaktor in der Arbeitswelt: Wie die InklusionsGuides (den) Wandel ermöglichen"

Der Hildegardis-Verein hat sich zum Ziel gesetzt, die inklusive Arbeitswelt aktiv mitzugestalten. Dafür wurde das Projekt "InklusionsGuides" gestartet, in dem Studentinnen mit Behinderung als Guides Unternehmen ihre erfahrungsbezogene Expertise bei der Formulierung von inklusiven Stellenausschreibungen, bei der Evaluierung von Bewerbungsprozessen und bei der Ausgestaltung von flexiblen Arbeitszeitmodellen anbieten. Die Ergebnisse und Erfahrungen der ersten zwei Pilotphasen sollen auf einem digitalen Fachtag vorgestellt werden.

Termin: 7. November 2024 (10:00 - 17:15 Uhr)
Ort: Online-Veranstaltung
Anmeldung: erforderlich
Zielgruppe: Interessierte
Veranstalter: Hildegardis-Verein

BARRIEREFREIHEIT.NRW: Veranstaltungsreihe "Assistive Technologien erfolgreich im Studium einsetzen" – für Studierende und Beratende

In der Veranstaltungsreihe werden nützliche Tools vorgestellt, die bei den Herausforderungen im Studienalltag mit Behinderung helfen können, Barrieren abzubauen. Das Format beinhaltet eine Kombination aus Impulsvorträgen und ergänzenden Hands-on-Sessions zu verschiedenen assistiven Technologien. In den ergänzenden Hands-on-Sessions haben die Teilnehmenden die Gelegenheit, Tools zu erproben, Fragen zu stellen und sich praktische Tipps im Umgang mit verschiedenen assistiven Technologien für ihren Studienalltag zu holen.

Termine: Sechs Impulsvorträge jeweils am ersten Dienstag im Monat von 14.00 - 15.30 Uhr (November 2024 - April 2025); Hands-on-Sessions jeweils ca. 3 - 4 Wochen danach
Ort: digitale Veranstaltungen
Anmeldung: keine; Einwahllink auf der Veranstaltungsseite
Zielgruppe: Studierende mit Behinderung in NRW, auch für Beschäftigte in der Beratung geöffnet
Veranstalter: Kompetenzzentrum Barrierefreiheit.NRW

BARRIEREFREIHEIT.NRW: Kurzworkshop-Reihe "Barrierefrei Lehren" – für Lehrende

Im November startet das Team Barrierefreiheit.NRW zusammen mit ILIAS.NRW und Moodle.NRW die Veranstaltungsreihe „Barrierefrei Lehren“. Sie besteht aus insgesamt fünf einstündigen Workshops, die im Wintersemester 2024/25 an jedem ersten Donnerstag im Monat in der Zeit von 12 bis 13 Uhr stattfinden. In den Veranstaltungen wird jeweils ein Aspekt barrierefreier Lehre vorgestellt.

Termine: fünf Kurz-Workshops jeweils am ersten Donnerstag im Monat von 12:00 - 13:00 Uhr (November 2024 - März 2025)
Ort: digitale Veranstaltungen (ZOOM)
Anmeldung: keine; Einwahllink auf der Veranstaltungsseite
Zielgruppe: Lehrende an Hochschulen in NRW sowie unterstützende Mitarbeitende von zentralen Einrichtungen (z.B. Hochschuldidaktik, eLearning)
Veranstalter: Kompetenzzentrum Barrierefreiheit.NRW

DVfR + Verband Sonderpädagogik: Digitale Fachtagung "Bildungsteilhabe von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Beeinträchtigungen"

Die Sicherung der Teilhabe von jungen Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen im Bildungsbereich ist in den vergangenen Jahren zu einem zentralen Thema geworden. Störungen der psychischen Gesundheit gehören bei jungen Menschen zu den häufigsten Ursachen für den Verlust von Lebensqualität und die Einschränkung von Teilhabe. Die Fachtagung geht der Frage nach, welche pädagogischen, therapeutischen und rehabilitativen Optionen die Bildungsteilhabe junger Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen nachhaltig stärken können. Daneben werden auch diagnostische und medizinische Möglichkeiten beleuchtet. Die Vorträge und Diskussionsrunden orientieren sich dabei an den Kontext­bedingungen in den verschiedenen Lebensphasen.

Termin: 19. November 2024
Ort: Online-Veranstaltung via ZOOM
Teilnahmegebühr: keine
Anmeldung: bis 11. November 2024 (bei Bedarf an Gebärdensprachdolmetschung bis 3.11., an Schriftdolmetschung oder an Leichter Sprache bis 10.11.)
Zielgruppe: Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis inklusiver Ausbildung und Rehabilitation, Studierende, Vertreter*innen der Hochschulen und Berufsbildungswerke, der Verwaltung, der Selbsthilfe und Sozialverbände sowie Interessierte
Veranstalter: Deutsche Vereinigung für Rehabilitation (DVfR)

Uni Münster: Ringvorlesung "Diskriminierungsformen an der Universität begegnen" – Thema Ableismus am 26. 11.2024

"Wie können wir Diskriminierungen an der Hochschule effektiv begegnen? In welcher Weise beeinflussen intersektionale Perspektiven unser Verständnis von Diversität und Inklusivität? Und wie können wir eine inklusive, chancengerechte Hochschulkultur fördern, die allen Mitgliedern gerecht wird und – vor allem – die viele Mitglieder der Universität für diese Themen überhaupt sensibilisieren kann?" Diese und weitere drängende Fragen adressiert die geplante Ringvorlesung „Diskriminierung an der Hochschule begegnen“, die mehrere Fachbereiche der Uni Münster gemeinsam ausrichten. Die Reihe beginnt mit einer einführenden Veranstaltung. Die nachfolgenden acht Sitzungen fokussieren jeweils auf eine Dimension von Diversität und werden von führenden Expert*innen aus ganz Deutschland gestaltet, die sowohl theoretisch-grundlegende Einsichten als auch praktische Lösungsansätze bieten. Am 26. November ist Prof. Dr. Robel Afeworki Abay von der Alice Salomon Hochschule Berlin zum Thema Ableismus eingeladen.

Termine: vom 22. Oktober - 17. Dezember immer dienstags 18.00 - 20.00 Uhr
Ort: in Präsenz Uni Münster und per Livestream (ZOOM)
Anmeldung: keine
Zielgruppe: Hochschulmitglieder der Uni Münster und alle Interessierten
Veranstalter: Verschiedene Fachbereiche der Uni Münster

Hochschuldidaktik Sachsen: Workshop „Teilhabe und Chancengerechtigkeit in der Hochschullehre fördern“

Die Förderung von Teilhabe und Partizipation von Studierenden an Lehrveranstaltungen erfordert von Lehrenden Sensibilität für die unterschiedlichen Lebens- und Lernbedingungen ihrer Studierenden, sowie Selbstreflexivität und souveräne Kommunikationsstrategien. Die Hochschuldidaktik Sachsen lädt Lehrende aller Fachbereiche und Statusgruppen in sächsischen Hochschulen ein, ihr Lehrkonzept gezielt zu verbessern und sich dabei mit Vielfalt und Interkulturalität auseinanderzusetzen. In diesem Workshop sollen Haltungen und Strategien erarbeitet werden, die partizipative Lehr-Lern-Beziehungen in heterogenen Gruppen erleichtern – ob in der Vorlesung oder im Seminar, online oder in Präsenz. Im Fokus stehen Prinzipien und Praktiken für machtsensible Kommunikation, Bedürfnisorientierung und Hierarchieabbau durch Lehrende als wichtige Elemente von chancengerechter und partizipativer Lehre.

Termin: 05.- 06.12.2024 (jeweils 9.00 - 12.45 Uhr)
Ort: Onlineveranstaltung
Anmeldung: erforderlich
Zielgruppe: Lehrende an Hochschulen in Sachsen
Veranstalter: TU Dresden

DIMR + EvH Bochum: Online-Konferenz "15 Jahre UN-Behindertenrechtskonvention – das Recht auf selbstbestimmtes Leben und Wohnen endlich umsetzen!"

Das 15. Jubiläum des Inkrafttretens der UN-BRK in Deutschland soll Anlass sein, die internationalen Leitlinien für eine Qualitätsoffensive im Dienstleistungssektor für Menschen mit Behinderungen auch in Deutschland fruchtbar zu machen. Das Bochumer Zentrum für Disability Studies und die Monitoring-Stelle UN-Behindertenrechtskonvention laden Fachverbände, Selbsthilfeorganisationen, Leistungserbringer, Vertreter*innen von Politik und Wirtschaft und Wissenschaftler*innen herzlich zu einer digitalen Tagung ein.

Termin: 10. Dezember 2024 (10:30 - 15:00 Uhr)
Ort: Online-Veranstaltung via ZOOM
Anmeldung: bis zum 10. November 2024
Zielgruppe: Fachverbände, Selbsthilfeorganisationen, Leistungserbringer, Vertreter*innen von Politik und Wirtschaft und Wissenschaftler*innen
Veranstalter: Deutsches Institut für Menschenrechte + Bochumer Zentrum für Disability Studies (EvH Bochum)

Medizinische Universität Innsbruck: Ringvorlesung "Gesundheit von Menschen mit Behinderung – eine diversitätssensible Perspektive“

Die Ringvorlesung des Instituts für Diversität in der Medizin an der Medizinischen Universität Innsbruck will eine Plattform zum Austausch und zur Diskussion medizinischer und gesellschaftlicher Fragestellungen bieten und lädt alle Interessierten im Wintersemester 2024/25 immer donnerstags i.d.R. 18.30 - 20.00 Uhr ein, daran teilzunehmen und mitzudiskutieren. Alle Veranstaltungen werden in Österreichischer Gebärdensprache gedolmetscht und sind auch per Livestream abrufbar. Die Eröffnungsveranstaltung wurde von Prof. Sabine Ludwig gestaltet. (Mitschnitt online verfügbar.)

Termine: Wintersemester 2024/25, donnerstags (i.d.R. 18:30 - 20:00 Uhr)
Ort: Präsenz-Veranstaltung + Live-Stream (keine Anmeldung nötig)
Zielgruppe: Studierende der Lebenswissenschaften der Medizinischen Uni Innsbruck und alle Interessierten
Veranstalter: Institut für Diversität in der Medizin, Prof. Sabine Ludwig

KIT Karlsruhe: "Mein Profil – ein ganz anderes Bewerbungstraining. Das Seminar für Menschen mit Sehbeeinträchtigung"

Das ACCESS@KIT – Zentrum für digitale Barrierefreiheit und Assistive Technologien des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) – bietet Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung aus dem deutschsprachigen Raum ein bedarfsgerecht gestaltetes Bewerbungstraining an. In dem zweieinhalbtägigen Workshop sollen die Teilnehmenden optimal auf Vorstellungsgespräche im beruflichen Kontext vorbereitet werden. Im Fokus sollen dabei die individuellen Ressourcen stehen – also persönliche Fähigkeiten, Interessen und Vorlieben. Zusammen mit dem erfahrenen LWP-Trainer, Marc Buddensieg, wurde das Life/Work Planning (LWP)-Konzept angepasst und auf die Bedürfnisse von Menschen mit Sehbeeinträchtigung zugeschnitten. Das Seminar soll die Teilnehmenden in die Lage versetzen, sich selbst effektiv und authentisch auf Einstellungsgespräche vorzubereiten.

Termin: 10. - 12. Januar 2025 (+ Follow-Up-Seminar zwei Wochen später im digitalen Format)
Ort: Haus der Kirche in Bad Herrenalb in Präsenz; Online-Teilnahme möglich
Kosten: für Unterkunft mit Vollpension in Präsenz: 234,- EURO; keine Teilnahmegebühr
Zielgruppe: Studierende und Berufseinsteiger*innen mit Sehbeeinträchtigungen
Veranstalter: ACCESS@KIT

Stellen, Praktika, Karriereprogramme

Unternehmensberatung EY: Online-Workshop „Blind in Business“ für blinde und sehbehinderte Studierende

„Du bist blind oder sehbehindert und interessierst dich für die Arbeit als Fach- oder Führungskraft in einem internationalen Beratungsunternehmen? Du studierst und interessierst dich für ein entsprechendes Praktikum? In unserem virtuellen Workshop "Blind in Business" erhältst du einen direkten und praktischen Einblick in die Arbeit als Fach- oder (zukünftige) Führungskraft bei EY.“, heißt es in der Einladung der Firma EY.

Termin: 9. November 2024 (10:00 - 15:00 Uhr, ab 15:00 Uhr bis ca. 17:00 Uhr optionale Q&A-Session zu diversen Themen)
Ort: Online-Veranstaltung via teams
Zielgruppe: blinde und sehbehinderte Studierende mit Interesse an der Arbeit bei EY
Veranstalter: Unternehmensberatung EY