Für die Beratungspraxis
BAföG-Änderungen 2024: Studienstarthilfe + Flexisemester ab WiSe 2024/25
Die 29. BAföG-Novelle hat am 5. Juli auch den Bundesrat passiert. Studierende mit und ohne Beeinträchtigungen sollen ab Wintersemester 2024/25 u.a. von folgenden Änderungen profitieren können:
- Die Grundbedarfssätze steigen um 5%. Die Wohnkostenpauschale für auswärtswohnende Studierende wird von 360 auf 380 EURO angehoben.
- Eine einmalige Studienstarthilfe von 1.000 EURO können Erstsemester aus einkommensschwachen Haushalten beantragen, wenn sie jünger als 25 sind und direkt vor Studienaufnahme Sozialleistungen zum Lebensunterhalt (z.B. Bürgergeld) erhalten haben. Damit sollen finanzielle Studienstarthürden abgebaut werden. Der Nachweis einer Behinderung und der damit verbundenen Mehraufwendungen ist dagegen kein anspruchsrelevantes Kriterium.
- Die Freibeträge vom Einkommen der Eltern bzw. der Ehe- und Lebenspartner*innen, die Freibeträge im Zusammenhang mit der Darlehensrückzahlung und die Freibeträge für eigenes Einkommen (wichtig für Minijobber) werden erhöht.
- Durch die Einführung eines Flexisemesters verlängert sich für alle Studierenden die Förderungshöchstdauer um ein Semester über die Regelstudienzeit hinaus - ohne Zwang zur Begründung und nur einmal in der gesamten Studienlaufbahn. Darüber hinaus können Studierende wie bisher beeinträchtigungsbedingte Gründe für die Verzögerung des Studienabschlusses im Rahmen des BAföGs geltend machen und eine Förderung über die Förderungshöchstdauer beantragen.
- Der Fachrichtungswechsel soll für alle BAföG-Bezieher*innen erleichtert werden. Die Fristen für einen Wechsel ohne negative Folgen für den BAföG-Anspruch werden zugunsten der Studierenden um ein Semester verlängert.
- FAQ zur BAföG-Reform 2024 (Quelle: Bundesregierung)
- Eckpunkte BAföG-Reform 2024 (Quelle: studis-online)
- Pressemitteilung des Deutschen Studierendenwerks (DSW) zur 29. BAföG-Novelle: "Punktuelle Verbesserungen, insgesamt nicht der große Wurf"
Kompetenzzentrum für digitale Barrierefreiheit.nrw: Tipps von Studierenden für Studierende gesucht - Rückmeldungen bitte bis zum 30.9.2024
Studierende mit Beeinträchtigungen wissen oft am besten, welches Tool im Studium hilfreich ist und wie es gut mit assistiven Technologien eingesetzt werden kann. Das Team aus Dortmund bittet deshalb alle Studierenden mit entsprechender Expertise, ihre Tipps und Tricks zu teilen. Geplant ist, nützliche Vorschläge in Form von Blogbeiträgen anonymisiert zu veröffentlichen und sie auf diese Weise anderen Studierenden verfügbar zu machen. Das können beispielsweise Texterkennungs-Apps, die Notizfunktion oder Vorleseprogramme sein. Das Verfahren: Tipps und Tricks kurz beschreiben und mit einem Verweislink, wo das Tool oder die App zu finden ist, bis zum 30.09.2024 via Mail an [email protected] senden.
Aus Hochschulen und Studierendenwerken
University:Future Festival 2024: "Tales of Tommorow" - Aufgezeichnete Beiträge jetzt online
Wie gehen Hochschulen mit Künstlicher Intelligenz um? Welche digitalen Kompetenzen werden für die Arbeitswelt der Zukunft wichtig? Das waren Leitfragen, die vom 5. bis 7. Juni 2024 auf der Veranstaltung rund um die (digitale) Zukunft der akademischen Bildung – dem University:Future Festival – diskutiert wurden. Mehr als 600 Speaker*innen waren an den drei Festival-Tagen mit über 300 Vorträgen, Diskussionen, Workshops und Trainings auf Deutsch und Englisch vertreten, haben ihre unterschiedlichen Perspektiven eingebracht und ihre Ideen und Überlegungen zur Weiterentwicklung der Hochschulbildung geteilt, unter ihnen auch Akteur*innen, die sich auf die Themen "Digitale Barrierefreiheit", "Diversitätssensible Lehre" und "Wellbeing" fokussiert haben. Die Aufzeichnungen vieler Beiträge sind jetzt online und über die Playlisten des Hochschulforums Digitalisierung abrufbar. Die Videos können auch - nutzer*innen-freundlich - über die Programmübersicht auf der Website des University:Future Festivals angesteuert werden.
- Playlists University:Future Festival 2024 des Hochschulforum Digitalisierung
- Programm des Festivals mit Verlinkung der Aufzeichnungen
TU Dortmund: Das Kompetenzzentrum für digitale Barrierefreiheit.nrw wird ein Jahr weitergefördert
Mit der Weiterfinanzierung bis Ende Juni 2025 kann das Kompetenzzentrum digitale Barrierefreiheit.nrw sein erfolgreich begonnenes Beratungs- und Vernetzungsangebot für die NRW-Hochschulen weiterentwickeln und ausbauen. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW fördert das Projekt der TU Dortmund im Rahmen der DH.NRW für drei Jahre mit insgesamt knapp 1 Million Euro. Mit der Projektverlängerung ist auch der Prozess einer externen Evaluation des Angebots gestartet. Die Ergebnisse werden eine wichtige Grundlage für die Entscheidung bilden, ob bzw. wie das Projekt in eine Betriebs- und Verstetigungsphase überführt werden kann.
Aus Verbänden, Interessengemeinschaften und der Selbsthilfe
Marburger Bund Sachsen: "Für Karriere ohne Barriere - Ärzt/-innen mit Behinderung stärken"
Der Marburger Bund Sachsen fordert gleiche Chancen für alle Ärztinnen und Ärzte: „Wir zollen allen Ärztinnen und Ärzten Respekt, die mit ihrer Behinderung, Beeinträchtigung oder chronischen Erkrankung ein Medizinstudium abgeschlossen haben und sich nun der Gesundheit ihrer Patienten und Patientinnen verpflichten. Sie müssen ihren Beruf ohne Barrieren oder Diskriminierung ausüben können!“, positionierte sich Torsten Lippold, 1. Vorsitzender des MB Sachsen anlässlich des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. In Deutschland gebe es schätzungsweise mehrere tausend Ärztinnen und Ärzte mit Behinderung. Den MB Sachsen erreichten immer wieder Berichte von Mitgliedern mit Behinderung, die Benachteiligungen erlebten.
BVN: Erklärfilm "Sehende Begleitung - Gewusst wie!"
Der Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen (BVN) hat einen Erklärfilm für sehende Begleitungen veröffentlicht. Es wird gezeigt, mit welchen respektvollen Techniken blinde und sehbehinderte Menschen in Standardsituationen - z.B. beim Treppensteigen, in Engstellen oder Richtungswechseln - sicher und "auf Augenhöhe" geführt werden können. Wichtige Hinweise, kurz und verständlich präsentiert.
Aus Bund und Ländern
Deutsches Institut für Menschenrechte: Jahresbericht 2023 veröffentlicht
Im Berichtsbeitrag zum Thema Inklusion reflektieren Leander Palleit von der Monitoring-Stelle UN-Behindertenrechtskonvention und die Soziologin Britta Schlegel den Prozess der Umsetzung der UN-BRK in Deutschland. Sie nehmen dabei Kritikpunkte der Staatenprüfung 2023 auf und fordern ein gezieltes und abgestimmtes Handeln von Bund, Ländern und Kommunen zur Verwirklichung inklusiver und diskriminierungsfreier Lebens-, Bildungs- und Arbeitsbedingungen.
Antidiskriminierungsstelle des Bundes: Deutliche Zunahme von Beratungsanfragen
10.772 Menschen haben sich 2023 wegen Diskriminierungen an das Beratungsteam der Antidiskriminierungsbeauftragten gewendet. Das ist ein Anstieg um mehr als 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ein Viertel der Anfragen bezogen sich auf Diskriminierungserfahrungen aufgrund von Behinderung/chronischer Krankheit. Die Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, Ferda Ataman, forderte die Bundesregierung eindringlich dazu auf, die im Koalitionsvertrag versprochene Reform des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes zeitnah anzugehen.
UPD: Unabhängige Patientenberatung hat Arbeit wieder aufgenommen
Die zur Stiftung umgebaute UPD hat nach einer monatelangen Unterbrechung im Mai wieder ihren Dienst aufgenommen - allerdings mit deutlich weniger Beschäftigten. Sie bietet aktuell ausschließlich telefonische Beratung zu Gesundheits- und Gesundheitsrechtsfragen an, im Laufe des Jahres soll das Angebot, u.a. durch Etablierung von Regionalstandorten, erweitert werden. Die telefonische Beratung ist kostenlos, anonym und zu festgelegten Zeiten unter der alten Beratungsnummer 0800/0117722 erreichbar. Die maßgeblichen Patientenorganisationen hatten den Mangel an Beteiligung und Transparenz im Prozess der Neuaufstellung der UPD stark kritisiert.
Aus Wissenschaft und Forschung
Uni Passau: Forschungsprojekt "Komik und Behinderung"
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert von 2024 bis 2027 ein Forschungsprojekt zum Thema Komik und Behinderung im Schnittpunkt von Kultur-, Medien-, Sozial- und Bildungswissenschaften, das an der Uni Passau angesiedelt ist. Vom 15. bis 17. Mai 2024 fand ein erstes Netzwerktreffen statt, das vom Lehrstuhl für Romanische Literaturen und Kulturen organisiert wurde und rund 20 Wissenschaftler*innen aus Deutschland, Spanien, Großbritannien und Lateinamerika versammelte, um über das Potential von Komik und Humor als Mittel der Inklusion zu diskutieren.
Uni Frankfurt/Main: Tagung „Diversität an Hochschulen erheben. Herausforderungen und Lösungsansätze für die Diversitäts- und Antidiskriminierungsarbeit“ - Anmeldefrist: 15.8.2024
Die Initiator*innen sehen einen wachsenden Bedarf an Daten für die Diversitäts- und Antidiskriminierungspolitik in Hochschulen und Wissenschaft. Im Rahmen der Tagung sollen die inhaltlichen Herausforderungen bei der Konzeption und Durchführung von Diversitätserhebungen an Hochschulen vor dem Hintergrund knapper Ressourcen in den Blick genommen werden. Akteur*innen aus Hochschulen und Wissenschaft sind zu bundesweitem Austausch und Vernetzung eingeladen. Ein Forum zur Entwicklung von Standards für Diversitätserhebungen im Hochschul- und Wissenschaftskontext wird angestrebt.
Termin: 28. und 29. November 2024
Ort: Frankfurt/Main (Präsenzveranstaltung)
Kosten: keine Teilnahmegebühr
Anmeldefrist: 15. August 2024 (Achtung! Begrenzung der Teilnehmendenzahl)
Zielgruppe: diversitäts- und gleichstellungspolitische Akteur*innen an Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen sowie Wissenschaftler*innen, die bereits Erfahrungen mit Erhebungen zu Diversität und Diskriminierung an Hochschulen gemacht haben bzw. sich mit Teilaspekten vertieft befassen oder die eine Erhebung in naher Zukunft planen bzw. die Umsetzungsmöglichkeiten für eine solche ausloten
Veranstalter: Büro für Chancengleichheit/ Uni Frankfurt am Main
Publikationen
Public Health Forum: Themenheft "Gesunde Hochschule"
In einer Welt, in der die Anforderungen an junge Menschen hoch und Belastungen und Herausforderungen im studentischen Leben komplex sind, rückt das Thema Gesundheit - physisch wie psychisch - verstärkt in den Fokus der Hochschulen. Im aktuellen Heft werden Anforderungen an eine "gesunde Hochschule" aus verschiedenen Forschungsperspektiven dargestellt. Deutlich wird dabei auch die enge thematische Verknüpfung der Themen "Gesundheitsförderung" und "Inklusion".
HFH-Schriftenreihe (Hrsg. Holst/Karaarslan/Metz): "Corona und die Psyche des Menschen"
Die Herausgebenden bieten mit ihrer Publikation eine interdisziplinäre Sicht auf die psychologischen Folgen der COVID-19-Pandemie und möchten Handlungsempfehlungen für zukünftige Krisen liefern. Der umfangreiche Sammelband der Hamburger Fern-Hochschule (HFH) beinhaltet Beiträge zu den Unterthemen "Individuum, Familie & Freunde", Bildung & Schule" (inkl. Hochschulbildung) und "Arbeit & Wirtschaft".
Simone Tuena-Küpfer (in: Schweizeriche Zeitung für Heilpädagogik 2/2024): "Neurodiversität an Hochschulen – gleiche Bildungschancen für alle"
Die Autorin gibt Empfehlungen, wie eine flexible neurodivers-sensitive Hochschullehre gestaltet werden kann. Dazu gehören z.B. individuelle Beratungsangebote für neurodivergente Studierende oder die Entwicklung von neurodivers-sensitiven Curricula und Lernumgebungen. Es zeige sich in der Praxis, dass diese Maßnahmen auch neurotypischen Lernenden, aber auch neurodivergenten Lehrenden zugutekommen würden.
DIPF: Schüler*innen mit Austismus, Legasthenie und Downsyndrom - Ausprägung sterotyper Zuschreibungen von Lehramtsstudierenden
Das DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation hat untersucht, wie sich Lehramtsstudierende autistische Schüler*innen und solche mit Down-Syndrom und Lese-Rechtschreib-Störung vorstellen. Unter den angehenden Lehrkräften zeigten sich – so die Forscherin Charlotte Schell – dabei ausgeprägte Stereotype, z.B. in Bezug auf die Zuschreibung von Kompetenz. Das DIPF will Bildungsangebote entwickeln, die dazu beitragen, Klischees und Voreingenommenheiten entgegenzuwirken.
ZDS 1/2024: "Kulturen der Behinderung - Zwischen behindertem Alltag und Crip Culture"
Aus dem Editorial der Zeitschrift für Disability Studies (ZDS) 1/2024: "In den deutschensprachigen Disability Studies sind oft erziehungswissenschaftliche und sozialwissenschaftliche/soziologische Perspektiven dominant. Um dieser Tendenz zur Vereinseitigung entgegenzuwirken, hat die Zeitschrift für Disability Studies von Beginn an darauf gezielt, das gesamte Spektrum an disziplinären Herkünften und Forschungsfeldern mitabzubilden. Die Doppelausgabe 2024 „Kulturen der Behinderung” stellt zum ersten Mal explizit kunst-, kultur- und geisteswissenschaftliche Disziplinen und Forschungsfelder ins Zentrum."
IW-Report 25/2024 (Autor*innen: Fulda/Stettes): "Welche Faktoren beeinflussen die Karriereambitionen von Menschen mit Behinderungen?"
Während 31% der Beschäftigten ohne Behinderungen Führungsverantwortung wahrnehmen, sind es bei Mitarbeitenden mit einer Schwerbehinderung nur 23%. Vor diesem Hintergrund geht die Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) der Frage nach, ob sich Karriereambitionen von Menschen mit und ohne Behinderungen unterscheiden und ob intensivierte Inklusionsbemühungen der Geschäftsleitungen und Personalverantwortlichen Potenziale eröffnen können, vakante Stellen mit Führungsverantwortung schneller mit geeigneten Personen zu besetzen.
BLOG HFD/ Gastautorin Vanessa Fischer: "(Digitale) Barrierefreiheit in der Hochschullehre - Praxisbeispiele für physische und virtuelle Räume"
Im Blog des Hochschulforums Digitalisierung (HFD) befasst sich Vanessa Fischer, Diversitybeauftragte an der TH Bingen und Lehrende an der HS Koblenz, mit der Frage, wie Lehrende die Themen "Barrieren" und "Diversität" für Lernende zugänglich gestalten können. Sie stellt zwei Tools für die Lehre und Weiterbildung vor, die praktisches Erfahren und Selbstreflexion verknüpfen. Ihre Erfahrung als Lehrende: Erst über die aktive Auseinandersetzung mit individuellen Problemlagen könne für Barrieren und Chancenungleichheit erfolgreich sensibilisiert werden.
Aus den Medien
Forschung + Lehre: "Eine Hochschule für alle?"
"Es zeigt sich, dass nur im Team nachhaltige Fortschritte hinsichtlich Barrierefreiheit und Inklusion erreicht werden können." so Rainer Schliermann, sehbeeinträchtigter Professor an der OTH Regensburg, der sich – wie Micah Jordan, rollstuhlnutzende Dozentin an der Uni Kassel – für das Einbeziehen der Fachexpertise von Studierenden und anderen Hochschulangehörigen mit Behinderungen stark macht, wenn es um Maßnahmen zum Abbau von baulichen oder digitalen Barrieren geht. Häufig mangele es an Verständnis für die Vielschichtigkeit und Kleinteiligkeit einer barrierefreien Hochschule und an umfassenden Konzepten.
Sporthilfe.de: „Für die Vereinbarkeit von Spitzensport und Studium sind Menschen wichtig, die an einen glauben“
Para-Bogenschützin Flora Kliem studiert Lehramt für Grundschule. Derzeit steckt die 26-Jährige mitten in der Vorbereitung für die Paralympics. Neben Studium und Sport setzt sie sich als Vorstandsmitglied der Selbsthilfe Köperbehinderter Göttingen e.V. für die Teilhabe aller Menschen am Sport und an der Gesellschaft ein. Jetzt ist die Paralympics-Starterin und Grundschullehramts-Studentin eine der Kandidat*innen bei der Wahl zum*zur „Sport-Stipendiat*in des Jahres“ 2024.
RUB-News: „Für die anderen Studierenden ist meine Behinderung kein großes Thema"
Lisa Clemens ist die erste querschnittsgelähmte Studentin der Sportwissenschaft an der Ruhr-Universität. Dr. Arno Krombholz – Ansprechpartner der Fakultät für Studieninteressierte mit einer Behinderung oder einer chronischen Erkrankung – hatte sie vorab ausführlich beraten. Die Gebäude und Sportanlagen sind für sie gut erreichbar, die sanitären Anlagen barrierefrei nutzbar. Und die Fakultät hat erstmalig Sportrollstühle angeschafft, die Lisa im nächsten Semester zusammen mit ihren Kommiliton*innen in unterschiedlichen Sportarten ausprobieren wird.
LTO Karriere: "Nichts über uns ohne uns – Karriere mit Sehbehinderung"
Jurist Nikola Nikolic ist blind. Er kommt aus Serbien und promoviert derzeit an der LMU München. Im Interview erzählt er, wie er erfolgreich mit Behinderung studiert hat und wie Unis und Kanzleien inklusiver werden können. Einige seiner Kolleg*innen sehen die Blindheit übrigens nicht als Handicap an sondern als wichtige Fähigkeit, objektivere Urteile zu fällen.
Presse Marburger Bund Sachsen: "Muss ich überqualifiziert sein, weil ich als behindert gelte?"
Im Interview wird Teresa Sandmann, Ärztin im Rollstuhl, deutlich: Es gebe eine Reihe von Barrieren, die eine Einstellung behinderter Mediziner*innen erschwerten. Es mangele zu oft an Verständnis für die Situation, in der sich die Bewerber*innen mit Beeinträchtigung befänden, sowie an Rückhalt durch den Arbeitgeber. Im Zusammenhang mit der Beschäftigung beeinträchtigter Ärzt*innen würden Vorbehalte, Klischees und Unkenntnis über Fördermöglichkeiten die Kommunikation erschweren. Sie möchte als fachkompetente Kollegin angesehen werden, die durch ihre Behinderung über einzigartige Sichtweisen verfügt, gewinnbringend für Patient*innen und Kolleg*innen.
IGEL-Podcast: "Ich setze meine Behinderung nicht in den Vordergrund" – Ein Gespräch mit Wiebke Hendeß
Wiebke Hendeß, die progressive Muskeldystrophie hat, benutzt zur Fortbewegung den Rollstuhl und ist bei der Arbeit – sie ist Studienberaterin – und im Privatleben zunehmend auf Assistenz angewiesen. In der Podcast-Folge spricht sie über die Auseinandersetzungen mit sich und ihrem Körper, über Freude an Bewegung und über die Gestaltung eigener Wege jenseits vorgefasster Rollenklischees.
Termine
iDA: Seminar Englisch für Studienberatungen – Level B2
Ziel des Seminars ist es, Mitarbeitenden sowohl der zentralen als auch der fachbezogenen Studienberatungen die Fachsprachkenntnisse und idiomatischen Wendungen zu vermitteln, die sie in die Lage versetzen, internationalen Studierenden auf Englisch die Hilfestellungen und Betreuungsangebote zukommen zu lassen, die sie besonders benötigen. Das Seminar findet auf Englisch statt. Sprachniveau B2 wird vorausgesetzt.
Termin: 21.-22. August 2024
Tagungsort: Bonn
Anmeldeschluss: 24. Juli 2024 (Achtung: nur noch wenige Plätze)
Teilnahmebeitrag für Hochschulen: 450 EURO
Zielgruppe: Mitarbeitende der zentralen Studienberatung und Fachstudienberatende
Veranstalter: Internationale DAAD-Akademie (iDA)
Flow der BVSS: "Stottern & Selbsthilfe" – Zukunftswerkstatt 2024
Bei der alljährlichen "Flow-Zukuftswerkstatt" treffen junge Stotternde aus ganz Deutschland für ein Wochenende zusammen, tauschen sich aus, lernen einander kennen und vernetzen sich.
Termin: 23. - 25. August 2024 (in Präsenz)
Ort: Fulda, Jugendherberge
Anmeldeschluss: 19. Juli 2024
Zielgruppe: Junge Stotternde bis 35
Veranstalter: Bundesvereinigung Stottern und Selbsthilfe (BVSS)
DoBuS/ TU Dortmund: Schnupper-Uni "Studieren mit Behinderung/chronischer Erkrankung"
Der Bereich Behinderung und Studium des Zentrums für HochschulBildung (DoBuS) der TU Dortmund veranstaltet auch in diesem Jahr zu Beginn des Wintersemesters für Studieninteressierte eine kostenfreie dreitägige Schnupper-Uni „Studieren mit Behinderung/chronischer Erkrankung“. Themen der Schnupper-Uni sind unter anderem:
- Unterstützungsangebote für Studierende mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen an der TU Dortmund,
- Rechtsansprüche und Nachteilsausgleiche im Studium,
- Finanzierung von technischen und personellen Hilfen im Studium,
- Literaturbeschaffung – Nutzung der Universitätsbibliothek,
- Besuch einer Vorlesung,
- Erfahrungsaustausch mit anderen Studierenden mit Beeinträchtigungen.
Termin: 19. - 21. November 2024
Ort: TU Dortmund (in Präsenz)
Anmeldeschluss: 4. November 2024 (Bei Gebärdensprachdolmetscher*innen-Bedarf: 23. September)
Zielgruppe: Schüler*innen bzw. Studieninteressierte mit Behinderung/chronischer Krankheit und Studienanfänger*innen mit Behinderung/chronischer Krankheit an der TU Dortmund
Veranstalter: DoBuS/TU Dortmund
Stellen, Praktika, Karriereprogramme
FH Potsdam: "Beauftragte*r für Belange von Hochschulmitgliedern und Angehörigen mit Behinderungen nach § 78 Bbg HG (w/m/d)“ - Bewerbungsfrist: 18. August 2024
Die o.g. Position des/der Beauftragten der FH Potsdam soll zum 1. Oktober 2024 besetzt werden und ist vorerst befristet auf zwei Jahre. Die Bewerbungsfrist endet am 18. August.
Uni zu Köln: Promotionsstelle für Wissenschaftler*innen mit Behinderungen – Frist: 4. September 2024
Die Universität zu Köln hat eine dauerhafte Förderstruktur für zusätzliche Qualifikationsstellen für Wissenschaftler*innen mit Behinderungen geschaffen. Jährlich steht eine 65% TVL E13 Stelle zur Verfügung, die für eine Laufzeit von drei Jahren gefördert wird. Es besteht die Möglichkeit zur Verlängerung um ein weiteres Jahr. Die Stelle wird im Jahr 2024 ausschließlich für Promotionsinteressierte ausgeschrieben.
Bewerbungen können bis zum 04.09.2024 eingereicht werden. Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für die Bewerbung finden Interessierte in der Stellenausschreibung.