28.09.2022

Studentisches Wohnen

359 neue Wohnheimplätze für Studierende und 27 Wohneinheiten für Gastwissenschaftler*innen in Hessens größtem Holzwohngebäude

Passend zum Start des Wintersemesters konnten die 359 Wohneinheiten, hiervon sind 6 barrierefrei, des Studierendenwerks Frankfurt am Main und die 27 Wohneinheiten des International House nach rund dreieinhalb Jahren Bauzeit am Campus Riedberg bezogen werden.

(c) STW Frankfurt am Main

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Am 28. September 2022 wurde die offizielle Eröffnung im Beisein von Ayse Asar, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Mike Josef, Planungsdezernent der Stadt Frankfurt am Main, Prof. Dr. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität, Prof. Dr. Andrea Klug, Stellv. Präsidentin des Deutschen Studentenwerks, Tim Hoppe, Wohnraumreferent AStA der Goethe-Universität, Prof. Dr. Jürgen Bereiter-Hahn, Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung zur Förderung der internationalen wissenschaftlichen Beziehungen der Goethe-Universität, Prof. Dr. Christian Wiese, Stiftungsratsmitglied der Stiftung zur Förderung der internationalen wissenschaftlichen Beziehungen der Goethe-Universität, Dr. Enno Aufderheide, Generalsekretär Alexander von Humboldt-Stiftung sowie Konrad Zündorf, Geschäftsführer des Studierendenwerks Frankfurt am Main gemeinsam mit weiteren Gästen und den dort lebenden Studierenden gefeiert.

Der Neubau ist ein energetisch kompaktes hochwärmegedämmtes und nachhaltig gebautes Passivhaus, das den KFW 40 Standard erfüllt. Bei den zum Einsatz kommenden Baumaterialien wurde nicht nur auf einen guten Primärenergiefaktor, sondern auch auf Umweltverträglichkeit und Rückbaubarkeit Wert gelegt. In einer Holzhybridbauweise werden oberhalb einer betonierten Sockelzone alle Geschossdecken und Wände komplett in einer Cross-laminated timber-Holztafelbauweise (CLT) erstellt. Durch ein innovatives Brandschutzkonzept kann die Holzkonstruktion in weiten Teilen im Innern des Hauses sichtbar bleiben und verleiht allen Appartements einen besonderen Charakter.

Zusätzlich ist das Gebäude mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet, die das gesamte Haus versorgt. Im Jahr können ca. 100.000 kWh Strom erzeugt werden, davon werden 90-95% selbst genutzt. Je nach Höhe des Strompreises – Annahme 32 Cent/kWh – können somit jährlich bis zu rund 30.000 Euro eingespart werden. Da der erzeugte Strom im Gebäude verbraucht wird, gibt es kein Batteriespeichersystem. Der nicht im Hausnetz verbrauchte Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist (Überschusseinspeisung).                              

Nicht nur die nachhaltige Bauweise zeichnet die neue Unterkunft für Studierende und Gastwissenschaftler*innen aus, sondern auch die erstmalig angebotenen Themenräume und Mitmachangebote. Ein Waschsalon mit Loungebereich, ein Tanz und Yoga-Raum, ein Musikraum, ein Fitnessraum, eine Nähstube, ein Kinoraum, zwei Lernräume, eine Fahrradwerkstatt und ein gut besonnter Gartenhof tragen zur Förderung des gemeinschaftlichen Wohnens bei. Betreut werden die Angebote z. B. durch Tutoren*innen.

Hinzu kommen die Außenflächen mit Aufenthaltsqualität, im südlichen Bereich befindet sich eine überdachte Freifläche für hausinterne Veranstaltungen. Die Miete beträgt bis 350 Euro warm, bei den Zweizimmerappartements bis 420 Euro warm für Studierende und ab 550 Euro für Gastforscher*innen.

Organisatorisch wurde für das gemeinschaftliche Projekt des Studierendenwerks Frankfurt am Main mit der Stiftung zur Förderung internationaler Beziehungen der Goethe-Universität eine „Bauherrengemeinschaft IHCR“ gebildet, die Bauherrin und Eigentümerin ist. Das Baugrundstück wurde der Bauherrengemeinschaft IHCR vom Land Hessen im kostenfreien 99-jährigen Erbbaurecht zur Nutzung überlassen. Die Projektkosten belaufen sich auf rund 38,5 Millionen Euro. Davon rd. 35 Mio. Euro für das Studierendenwerk Frankfurt am Main und rd. 3,5 Mio. Euro (plus Sonder- und Innenausstattung) für die Stiftung. Die Stiftung finanziert das Vorhaben aus ihrem eigenen Vermögen und weiteren Zuwendungen.

Gefördert wurde die Maßnahme des Studierendenwerks durch ein Darlehen aus dem Landesprogramm „Studentisches Wohnen“ in Höhe von rd. 12,6 Millionen Euro, einem Zuschuss des Landes Hessen in Höhe von rd. 5 Millionen Euro, einem Zuschuss der Stadt Frankfurt am Main aus dem Förderprogramm „Studentisches Wohnen“ in Höhe von rd. 3,8 Millionen Euro und einem KfW-Darlehen in Höhe von rd. 8 Millionen Euro und Eigenmitteln.

Das IHCR umfasst neben den 16 Einzelappartements auch 9 Doppelappartements und 2 Familienwohnungen. Damit tragen wir den gesellschaftlichen Anforderungen an ein familienfreundliches Berufsumfeld Rechnung. Die Integration von studentischem Wohnen mit dem Wohnen von erfahrenen Wissenschaftler*innen hat Modellcharakter, wobei es den Gästen freisteht, sich in die nur ihnen reservierten Bereiche zurückzuziehen. Aufenthalte von Gastwissenschaftler*innen an der Goethe-Universität führen im Idealfall dazu, dass die Gäste als Botschafter*innen der Universität wie auch der Stadt Frankfurt wieder an ihre Heimatwirkungsstätte zurückkehren und vielleicht selbst oder von ihnen animierte Schüler*innen als hochqualifizierte Fachleute wieder zu uns kommen, etwa um hier eine Arbeit aufzunehmen.“