In den letzten Jahren wurden zahlreiche Beschlüsse der Mitgliederversammlung
bezüglich nachhaltiger und zukunftsorientierter Hochschulgastronomie gefasst1,2.
Aufbauend auf dieser guten Grundlage, soll die Beschlusslage ergänzt und die
nachhaltige Entwicklung der Hochschulgastronomie in den Studenten-und
Studierendenwerken gemeinsam vorangebracht werden.
Das tägliche Essen in der Mensa ist für viele Studierende ein fester Bestandteil
ihres Hochschulalltags. Hierbei wird in der Hochschulgastronomie der Studenten- und
Studierendenwerken ein jährlicher Gesamtumsatz von fast 450 Mio. Euro (2019)
erwirtschaftet. Aufgrund dieses Umfangs sind wir uns als Studenten- und
Studierendenwerke unserer besonderen Verantwortung bezüglich gesunder, nachhaltiger
und klimagerechter Ernährung bewusst. Konkret heißt das, dass für uns als Studenten-
und Studierendenwerke die Empfehlungen der Planetary Health Diet3 bei unserer
Speiseplangestaltung eine wichtige Rolle spielen, genauso auch andere Empfehlungen
wie die DGE-Qualitätsstandards. Dies schafft ein verstärktes klimafreundliches und
zukunftsweisendes Angebot in unseren Mensen und Cafeterien. Zudem muss damit eine
sozialverträgliche Preisgestaltung einhergehen, welche in groben Zügen auch die
externen Kosten der Gerichte berücksichtigt. Zusätzlich wollen wir zukünftig den
Einkauf von Produkten der niedrigsten Haltungsstufe auf ein Minimum reduzieren. Bei
all dem verlieren wir die Wünsche der Studierenden vor Ort nicht aus den Augen.
Eng anknüpfend an die vorherigen Punkte, fordern wir die Politik (insb. Bund und
Länder) dazu auf, dafür die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Denn klar ist
auch: Ohne die entsprechende Unterstützung der Politik ist der Handlungsrahmen der
Studenten- und Studierendenwerke für eine vollständige Umsetzung nicht hinreichend
gegeben!
Außerdem setzt sich das DSW dafür ein, dass die Liste der „Umweltschädliche
Subventionen in Deutschland“ des Umweltbundesamt eine stärkere Berücksichtigung bei
der Entscheidungsfindung der Politik wird, damit externe umweltschädliche Kosten von
konventionellen Vorprodukten über das Steuergesetz internalisiert werden.
Begründung
Das DSW und die Studenten- & Studierendenwerke setzen sich seit vielen Jahren für
mehr nachhaltige Ernährung ein. Als hochschulnahe Einrichtungen sind wir uns stets
unserer großen Verantwortung bewusst und wollen weiter aktiv eine Vorreiterrolle in
Richtung nachhaltiger, gesunder und klimagerechter Ernährung einnehmen. Der zentrale
Punkt, die Planetary Health Diet, ist ein Ergebnis der internationalen Eat-Lancet-
Kommission, die aus Expert*innen für Gesundheit, Nachhaltigkeit, Wirtschaft, Politik
und Landwirtschaft besteht. Die Empfehlungen der Planetary Health Diet umfassen einen
Speiseplan, der die Gesundheit der Menschen sowie des Planeten gleichermaßen
berücksichtigt und diese nachweislich fördert bzw. schont. Aus diesem Grund ist es
unerlässlich, dass wir unsere Speisepläne zukünftig auf diese Empfehlungen
ausrichten.
Dieser Antrag soll den gemeinsamen Prozess zu einer nachhaltigen und klimagerechten
Hochschulgastronomie weiterführen und eine Entwicklungsperspektive für die Studenten-
und Studierendenwerke skizzieren. Inhaltliche Grundlage dieses Antrags bildet der
konstruktive Austausch der AG „Nachhaltige Mensen“ des Studierendenrats mit der
bundesweiten Studierendeninitiative Mensarevolution und dem DSW-Referat sowie dem
DSW-Ausschuss Hochschulgastronomie. Außerdem wollen wir mit Mensarevolution in einem
konstruktiven Austausch bleiben, die in ihrem Forderungskatalog4 Good-Practice-
Beispiele vorstellt und wichtige Impulse für die Hochschulgastronomie liefert.
Links
[1] https://www.studierendenwerke.de/beitrag/nachhaltigkeitspakt-fuer-innovative-mensen-
und-cafeterien-forderungen-zum-bereich-hochschulgastronomie
[2] https://www.studierendenwerke.de/beitrag/klimabewusste-mensa
[3] https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/nachhaltigkeit/planetary-health-diet/
[4] https://tuuwi.de/wp-content/uploads/2023-11-15_MENSArevolution-Forderungen.pdf