Aus der Arbeit der IBS und des DSW
Rechtsgutachten "Nachteilsausgleiche für Studierende mit Behinderungen"
Prof. Dr. iur. Jörg Ennuschat hat im Auftrag des Deutschen Studentenwerks ein Rechtsgutachten zum Thema "Nachteilsausgleiche für Studierende mit Behinderungen" erstellt. Das Gutachten setzt sich kritisch mit der gängigen Rechtsprechung zu Nachteilsausgleichen auseinander, stellt relevante rechtliche Entwicklungen zur Teilhabesicherung dar und skizziert Eckpunkte für eine Neuausrichtung der prüfungsrechtlichen Praxis. Anlass für das Gutachten waren Berichte von Studierenden mit chronisch somatischen und psychischen Erkrankungen, die an einer zunehmenden Zahl von Hochschulen pauschal mit Verweis auf ein "persönlichkeitsprägendes Dauerleiden" von individuellen Nachteilsausgleichen bei der Erbringung von Leistungsnachweisen ausgeschlossen werden. Prof. Dr. iur. Jörg Ennuschat ist Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, insbesondere Verwaltungsrecht, an der Ruhr-Universität Bochum.
Prof. Dr. iur. Jörg Ennuschat: Nachteilsausgleiche für Studierende mit Behinderungen - Prüfungsrechtliche Bausteine einer inklusiven Hochschule". Rechtsgutachten. Hrsg. Deutsches Studentenwerk. Berlin 2019
Aus Hochschulen und Studentenwerken
WWU Münster: Studentische Inklusionstutor*innen
Ab dem Wintersemester 2019/20 gibt es an der WWU studentische Inklusionstutor*innen. Sie unterstützen beeinträchtigte Kommiliton*innen - im Idealfall schon vor Vorlesungsbeginn und in der Studieneingangsphase -, sensibilisieren zur Gestaltung von barrierefreien Veranstaltungen, Materialien und Studienbedingungen und informieren über spezielle Beratungsangebote für Studierende mit Beeinträchtigung. Dabei werden sie von der Koordinierungsstelle Studium mit Beeinträchtigung und der Zentralen Studienberatung unterstützt.
WWU: Inklusionstutor*innen
AKAFÖ: Tag der Mobilität
Am 16.10.2019 lud das Beratungszentrum zur Inklusion Behinderter (BZI) des Studentenwerks Bochum zum "Tag der Mobilität". Fachfirmen präsentierten neueste Entwicklungen im Bereich der Mobilität für Menschen mit Beeinträchtigungen. Die ausgestellten Rollstühle konnten getestet werden und es gab die Möglichkeit, sich im Rollstuhl-Tischtennis zu erproben.
AKAFÖ: Pressemitteilung und Impressionen vom Tag der Mobilität
LMU München: Barrierefreier Buchclub
Im Oktober startete an der LMU das Projekt "Barrierefreier Buchclub". Im Fokus des Clubs stehen Bücher mit Charakteren oder von Autor*innen mit einer Behinderung, einer chronischen oder psychischen Erkrankung. Organisiert werden die Treffen von der Beratungsstelle für Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung.
Informationen zum Barrierefreien Buchclub
Aus den Bundesländern
Baden-Württemberg: Bericht zu Nachteilsausgleichen im Rahmen der Inklusion an Hochschulen
Seitens der baden-württembergischen Hochschulen werde eine steigende Tendenz der beantragten und gewährten Nachteilsausgleiche festgestellt. Dies sei auf verbesserte Informations- und Beratungsangebote sowie auf geringere Berührungsängste der betreffenden Studierenden zurückzuführen. Das berichtete das Wissenschaftsministerium auf Antrag der SPD dem baden-württembergischen Landtag.
Landtag von Baden-Württemberg: Nachteilsausgleich im Rahmen der Inklusion an Hochschulen. Drucksache 16/6851
Baden-Württemberg: Bericht zum Stand der Inklusion an den baden-württembergischen Hochschulen
Das baden-württembergische Wissenschaftsministerium berichtete im August dem Landtag zum Stand der Inklusion an den Hochschulen. Beantragt hatte diesen Bericht die SPD. Das Ministerium sieht die Umsetzung der Inklusion in den Hochschulen grundsätzlich auf einem guten Weg. Es weist darauf hin, dass Inklusion eine gesellschaftliche und politische Daueraufgabe sei und auch in den Hochschulen konsequent weiterentwickelt werden müsse. Verbesserungsbedarf bestünde insbesondere in Hinblick auf die Teilhabe von Studierenden mit Behinderung oder chronischen Erkrankungen in den Verfassten Studierendenschaften.
Landtag von Baden-Württemberg: Stand der Inklusion an den baden-württembergischen Hochschulen. Drucksache 16/6852
Studium und Behinderung in den Medien
Bietigheimer Zeitung: Hochschule wird als Vorbild für Inklusion ausgezeichnet
Der Bielefelder Sozialwissenschaftler Dr. Faraj Remmo hat der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg seine Danke-Skulptur übergeben. Remmo verleiht die Skulptur an Personen und Einrichtungen, die Vorbild, Kraft- und Inspirationsquelle für Diversity, Partizipation und Inklusion sind.
Zum Artikel: Hochschule wir als Vorbild für Inklusion ausgezeichnet
bento: Jonny skatet, surft, sitzt im Rollstuhl und studiert Sport
Johannes Grasser studiert Sport - mit einer Tetraspastik. In der Videoreihe "Ungehindert" des jungen Magazins vom Spiegel "bento" berichtet er von seinem Studienalltag, Hürden, Rückschlägen und sportlichen Erfolgen.
Zum Beitrag: Jonny skatet, surft, sitzt im Rollstuhl und studiert Sport
Bizeps: Promotion ohne Limit
Der Beitrag berichtet über das in Österreich zu Jahresbeginn ins Leben gerufenen Pilotprojekt „Promotion ohne Limit“ (PromoLi). Das Projekt soll dazu beitragen, die Zahl von Personen mit Behinderung in den Forschungseinrichtungen zu erhöhen. Die Österreichische Universitätenkonferenz (uniko) bewertete kürzlich die Erfahrungen mit dem Projekt als äußerst positiv. Aktuell werden sieben Promovierende über das Projekt gefördert.
Zum Beitrag: Promotion ohne Limit
Termine
5. Netzwerktreffen Kultur und Inklusion
Termin: 6. und 7. November 2019
Ort: Remscheid
Veranstalter: Netzwerk Kultur und Inklusion
Zielgruppe: Fachkräfte im Bereich der künstlerischen Hochschulen bzw. der künstlerischen Abteilungen der Universitäten, Gleichstellungsbeauftragte, Beauftragte für Menschen mit Behinderungen
Das Netzwerktreffen widmet sich dem Thema "Inklusion und künstlerische Hochschulen - Status quo und Zukunftsaufgaben". U.a. werden die Ergebnisse der KMK-unterstützten Umfrage zum Thema "Inklusion an künstlerischen Hochschulen" vorgestellt.
Zu Programm und Anmeldung des 5. Netzwerktreffens Kultur und Inklusion